29.09. Anreisetag Aldingen - Idstein - Waldbreitbach:
Bereits am Anreisetag volles Programm! Nachdem Horst beim ersten Stopp die Brezeltüte nicht mehr herausgab, blieb nichts anderes übrig, als in Idstein eine Pause einzulegen und zielstrebig eine Wirtschaft aufzusuchen. Ach, was haben die Weißwürste geschmeckt!
Da wir noch einige schiefe Fachwerkhäuser ansehen mussten, mahnte unser Reiseleiter Helmut allerdings bereits nach kurzer Zeit zum Aufbruch.
Ankunft in Waldbreitbach am Hotel Post. Schnell wurde die Unterkunft bezogen, wobei, wie immer, die schönsten Zimmer für die Abteilungsleitung reserviert waren. Nach kurzer Zeit Sammeln vor dem Hotel zur Einlaufrunde. Nein, kein Spaziergang an der Wied entlang, den Berg hinauf musste es gehen zum Kloster Marienhaus.
Den ersten Jedermann mussten wir wegen Schwächeanfällen dort zurücklassen. Bedrückte, aber auch freudige Gesichter, als Wolfgang diese Entscheidung bekanntgab. Die anderen Jedermänner fanden den Weg wieder ins Tal und verdrückten vor dem Abendessen noch ein paar Tortenstückchen im Café nebenan.
30.09. Westerwaldsteig Waldbreitbach - Hausen - Malberg - Bad Hönnigen (15 km):
Während die Masse der Jedermänner 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit, wie üblich, vor der Tür bereit zum Abmarsch wartete, musste unser Glühwürmchen wegen nicht standesgemäßer Kleidung leider im Hotel zurückbleiben: Hatte er sich doch erdreistet, für die falsche Firma zu werben! Nach einem unfreiwilligen Stadtrundgang fand die Truppe dann den Weg vorbei am Kloster Hausen hinauf auf den Malberg, immer wieder unterbrochen durch schlaue Vorträge oder Fotomotive, die man einfach aufnehmen musste. Nur einer fand den Ausblick nicht so ergötzend.
Kurze Rast an der Malberg- Hütte mit tollem Klosterblick ins Wiedtal, und schon ging es weiter vorbei an Kraterseen, Basaltbrüchen, durch Wälder auf der Trasse des Limes und einem herrlichen Blick von einem römischen Wachturm bis ins Rheintal.
Abwärts durch dunkle Schluchten erreichten wir über Rheinbohl das Städtchen Bad Hönnigen am Rhein. Mehr als nur ein "Notnagel" war dann zum Schluss die Einkehr in einem Terrassencafé direkt am Rhein. Aber auch das Heimatcafé wurde noch einmal bedient und konnte sich über mangelnden Umsatz nicht beklagen.
01.10. Rheinsteig Rheinbohl - Hammerstein - Leutesdorf (16 km):
Wer immer auch gedacht hatte, ein "Steig" in der Nähe des Rheins sei ein verkappter Spaziergang, der wurde bei dieser Tour eines Besseren belehrt. Ging es auch zunächst nach dem Absetzen mit dem Transferbus in Rheinbrohl schön im Gänsemarsch gemächlich bergab gen Rhein, so sollte sich dies nun schlagartig ändern. Es ging steil bergauf, dann wieder hinab, und wieder bergauf. Jeder Aussichtspunkt wurde zu einem kurzen Halt genutzt, wenn auch nur, um ein Gruppenfoto zu schiessen. Mal waren die einen schon oben, dann waren die anderen immer noch unten. Nur die größten Rindviecher wussten letzlich, dass sich die schnelle Spitzengruppe verlaufen hatte. Denn sinnigerweise hielt sich die Reiseleitung eher hinten auf.
Willkommen dann die Pause in einem Weinlokal in Hammerstein direkt in den Weinbergen, war damit doch die Hälfte des Weges geschafft!
Doch die steil aufragende Ruine in der Ferne drohte, weshalb sich eine Gruppe entschloss, den "flachen" Weg zum Ziel zu wählen. Die Anderen hatten das Anstrengendste noch vor sich, den Aufstieg zur Ruine Hammerstein. Doch der Ausblick entschädigte. Irgendwann trafen sich dann sämtliche Versprengten glücklich in Leutesdorf an der Uferpromenade - natürlich nicht ohne dass in einer Gartenwirtschaft der Flüssigkeitsverlust nachgefüllt worden wäre.
02.10. Klosterweg Rengsdorf - Kurtscheid - Waldbreitbach (17 km):
Vor der eigentlichen Tour wurden wir von Werner, dem ersten Abteilungsleiter der Jedermänner in den Siebzigern, zum Umtrunk und Imbiss auf seinem Balkon in Rengsdorf empfangen. Ein freudiges Wiedersehen nach vielen Jahren. Natürlich musste da ein Gruppenfoto her. Werner hat inzwischen das erreicht, was ihm auf der Fodara nicht vergönnt war: Er ist jetzt erster Ranger im Naturpark um Rengsdorf und damit zwangsläufig auf den Hund gekommen. Und Werner ließ es sich nicht nehmen, uns durch den ersten Teil seines Parks bis nach Kurtscheid zu begleiten. Nach einiger Wartezeit an der dortigen Kirche teilten sich dann die Wege: Während sich die Gemütlicheren zu Werner ins Auto zwängten, stürmten andere schnurstracks gen Walbreitbach, nur um die Ersteren wieder an der Hotelbar anzutreffen. Eind dritte Gruppe verabschiedete sich noch zünftig in der Klosterschänke im Kloster Marienhaus. Zeit zum Fotografieren blieb auf dieser Etappe keine.
03.10. Rückreise Waldbreitbach - Limburg/ Lahn - Aldingen:
Nach dem Frühstück dann die Rückfahr Richtung Aldingen, nicht jedoch, ohne in Limburg an der Lahn einen Stopp einzulegen und mindestens den Dom und eine Wirtschaft zu besichtigen. Damit ging wieder mal ein aufregender Jedermann- Ausflug zu Ende, der Appetit auf mehr gemacht hat.
Eberhard Bloss