36. Jedermann Wanderfahrt 2014
Zum 12. Mal nach Südtirol !
Am Donnerstag,02. Oktober, brachen 20 Jedermänner zu ihrer diesjährigen Wandertour auf. Mit zwei Kleinbussen und einem Pkw ging die Fahrt in diesem Jahr wieder mal nach Südtirol, und zwar in König Laurins Reich, in den Naturpark Schlern-Rosengarten.
Unser 1. Ziel war Mittenwald, wo wir zur Mittagszeit eine zünftige Weißwurstvesper, natürlich mit einer Halben Bier, zu uns nahmen.
Frisch gestärkt fuhren wir unserem Ziel, dem Dolomiten Hotel Weisslahnbad in Tiers, entgegen, wo wir um 15 Uhr ankamen.
Das Hotel hat uns gleich beeindruckt: Sehr schön gelegen auf 1230m, gepflegt, mit großen, gemütlich eingerichteten Zimmern, zum Teil mit Blick auf die Vajolet Türme und das Rosengartenmassiv.
Nach dem Bezug der Zimmer ging es zu einem kleinen Einwanderspaziergang nach St. Zyprian zu einem Begrüßungsumtrunk.
Aüßerst pünktlich sollte es losgehen, vorbei an der Steger Säge, und dann zum ersten Mal der Blick zum Rosengarten ...
Bald war der Cyprianerhof erreicht, wo zur großen Überraschung ...
... unser Heimleiter Paul bei herrlichem Sonnenschein die erste Schwedin begrüßte.
Zahlreiche interessante Ausblicke zogen die Aufmerksamkeit auf sich ...
Auch eine Gymnastik im hauseigenen Fitnesspark durfte vor dem Rückmarsch nicht fehlen.
Am nächsten Tag stand uns unsere erste Bergbewährung bevor: Es ging zur Tschafonhütte auf 1737 m, wo wir uns bei strahlendem Sonnenschein zu einer Jause niederließen. Der Aufstieg bis hierher hatte uns schon ordentlich gefordert.
Die Auswahl an Schuhen war groß im Stiefelkeller. Gerne wurden auch Bergsandalen genommen.
Bevor wir am Wuhnleger mit den Kühen rasteten, zeigte uns Paul eine der gefährlichsten Schlangen der Gegend.
Horst wies uns auf nicht zu sehende Sehenswürdigkeiten hin. Andere marschierten tapfer vor sich hin. Wieder andere hielten Verbindung zur Heimat.
Noch einmal ein schöner Blick nach Tiers, und schon war die Tschafonhütte erreicht.
Später ging's weiter hoch zur Völseggspitze auf 1834 m. Von hier hat man einen grandiosen Blick hinunter ins Eisacktal bis nach Bozen im Süden und Völs am Schlern im Norden.
Im Sturm wurde die Völseggspitze bezwungen.Gedränge am einzigen Gipfelkreuz in diesen Tagen.
Anschließend ging es wieder abwärts um den Berg herum wieder in unser Hotel zurück.
... nicht ohne vorher den obligaten (kostenlosen) Schnaps des Hüttenwirts zu genießen und unterwegs noch im Cafè Schönblick einzukehren.
Zufriedene Gesichter allenthalben nach insgesamt 1000 Höhenmetern.
Das waren am ersten Tag gute 17 km, die sich zum Ende ganz schön hinzogen, zumal es am Schluss noch einmal ordentlich bergauf ging.
Nach einer Erholung im Schwimmbad oder in der Sauna ging es zu einem ausgiebigen und guten Abendessen. Weil bei den Jedermännern aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, trafen wir uns nach dem Abendessen noch in der Hotelbar zu Bier und Wein mit guter und lustiger Unterhaltung.
Am Samstag stand für uns die nächste Herausforderung an: Mit dem Bus fuhren wir vom Hotel zum Nigerpass.
Das Schuhanziehen dauert. Dafür ist der Bus erstmal weg.
Nachdem alle Stöcke gleichmäßig verteilt waren, nahmen wir Aufstellung, um auf die Wolkenlücke mit Blick auf den Rosengarten zu warten.
Von dort ging es stetig und teilweise auch steil bergauf auf dem Sagenwanderweg zur Haniger Schwaige, einem urigen Almgasthof auf 1873m, die grandiose Wand des Rosengartens und die Vajolet Türme immer im Blick. Bei einer zünftigen Jause wurden wir von einem jungen „Goaslschnalzer" (Peitschenknaller), der seine Künste auf dem Dach der Almgaststätte vorführte, unterhalten. Auch ein Alphornbläser ließ uns seine Lieder hören.
Steil ging's den sagenhaften Weg hinauf. Warten war immer wieder angesagt.
Nur durch intensives Zusammenspiel zwischen Gebirgsjägern und anderen Gedienten wurde ein Weg gefunden ...
... der uns zielsicher über die Almen zur Haniger Schwaige führte.
Nach zünftigem Vesper erregte ein nebenstehendes Fass die Aufmerksamkeit.
Das Rätsel konnte gelöst werden: Im Fass war kostenloser Schnaps vorbereitet. Der Zuspruch war groß.
Hüttenwirt und Sohn trugen zur kulturellen Bildung der Touristen bei.
Danach ging es wieder steil bergab durch steinige Schluchten begleitet von wilden Wassern.
Und natürlich wurde auch hier ein zweites Mal eingekehrt: Kaffeetrinken auf der Plafötsch-Alm.
Am Schluss wurde der neu kreierte Jedermann-Ruhesitz geübt.
Am Sonntag stand das absolute Highlight unserer diesjährigen Wandertour auf dem Programm: Eine achtstündige Wanderung vom Hotel aus durchs Tschamintal hoch zur Grasleitenhütte auf 2165m! Dabei waren Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert, sodass immerhin die Hälfte unserer Wandergruppe diese Herausforderung in Angriff nahm und bravourös bewältigte. Wobei zwei unserer
Ältesten, Horst Rossel und Kurt Dambach, beide 76 Jahre alt, mit von der Partie waren. Alle Achtung !
Am Anfang waren die Mitwanderer noch guter Dinge. Doch schon nach kurzer Zeit und heftigem Aufstieg waren die drei verschiedenen Heilwasser einer am Wege gefundenen Quelle bitter notwendig.
Halbzeit und Rast. Im Hintergrund taucht aus dem Nebel zum ersten Mal unser Ziel auf: Eine rote Fahne.
Die jungen Hüpfer sehen ja noch ganz gut aus ...
... die Älteren sind froh, dass plötzlich in der Ferne die Hütte auftaucht und das Ziel nicht mehr weit ist.
Von einem Gipfel waren wir noch weit entfernt, aber auch so ließen wir uns stolz vom Hüttenwirt ablichten.
Der Rest der Wandertruppe ging unter der Führung von Gerd auf einen „Sonntagsspaziergang" über den Oachner Höfeweg zur Buschenschenke Fronthof; eines der ältesten (erstmals erwähnt 1379) noch im Original erhaltenen Bauernhäuser in Südtirol. Auf der Sonnenterasse wurde ordentlich bei Speck und Hauswein „getörggelet".
Übrigens: Bei diesen Wandertagen wurden etwa 2300 Höhenmeter bewältigt und 52 km zurückgelegt.
Am Montagmorgen hieß es Abschied nehmen von einem guten Hotel, das uns einen angenehmen Aufenthalt ermöglichte und von einer wunderbaren Landschaft, die jeden immer wieder in ihren Bann zieht.
Die Rückfahrt führte uns bei schönem Herbstwetter zurück in den Norden. Ein Zwischenstopp wurde noch in Lermoos eingelegt, wo wir im Restaurant Bergland mit Blick auf die unverhüllte Zugspitze unser Mittagessen einnahmen.
Gegen 17:00 Uhr waren alle wieder wohlbehalten, aber teilweise mit starkem Muskelkater, in Aldingen, und der Alltag hat uns wieder. Doch alle, die dabei waren, fanden die Ausfahrt großartig und toll organisiert. Deshalb geht unser aller Dank an unsere sicheren und zuverlässigen Fahrer, sowie an unseren Wanderorganisator und -führer Paul Maisch, der auch in diesem Jahr alles wieder hervorragend organisiert hat. Wir hoffen, dass er uns als Heimleiter erhalten bleibt und auch im nächsten Jahr wieder so eine tolle Reise vorbereitet.
Die Mitwirkenden:
Eberhard Bloss